Zwei Jahre FamilienUnternehmerTUM
Fünf Ansätze für Innovationsarbeit in Familienunternehmen
München, 10. Juli 2024. Kooperation mit Start-ups, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder eine Innovationskultur im Unternehmen etablieren: 2022 startete die Initiative FamilienUnternehmerTUM von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, mit dem Ziel, die Innovationsfähigkeit von mittelständischen und familiengeführten Unternehmen zu stärken und Kooperationen mit Start-ups zu fördern. Seitdem entstand ein eigenes Ökosystem mit über 600 Familienunternehmen.
Über 100 Projekte wurden umgesetzt und 142 Millionen Euro von 150 Family Offices in Start-ups investiert. Gleichzeitig verfügt weniger als die Hälfte der Mittelstandsunternehmen über einen Innovationsplan (Quelle: KfW Research). Damit fehlt noch immer vielen Unternehmen ein Zielbild für die Zukunft, also die Grundlage, um das Unternehmen in die nächste Generation zu bringen. Die Expertinnen und Experten von FamilienUnternehmerTUM stellen fünf Ansätze vor, wie (familiengeführte) Mittelständler mit der Innovationsarbeit beginnen können.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit wird die Bedeutung eines starken Netzwerks deutlich
In einem Innovationsökosystem bündeln Akteure aus Forschung, Start-up-Szene, etablierte Unternehmen, VCs und der Staat ihr Kräfte. Mittelständler können sich hier orientieren, aktuelle Technologien und Innovationsmethoden kennenlernen und mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Disziplinen über deren Innovationsansätze austauschen. Darüber hinaus können neue passende Technologien, etwa von Start-ups, und Projektpartner schnell gefunden werden. Vielen (familiengeführten) Unternehmen hilft es, im Netzwerk die eigene technologische, wirtschaftliche und politische Entwicklung einzuordnen, sich entsprechend auszurichten und so langfristig ihre Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Priorisieren, Grundlagen schaffen und die richtigen Leute einbinden
Zunächst geht es darum, ein genaues Bild zu entwickeln und priorisieren, was erreicht werden soll. Eine Innovationsabteilung aufzubauen, die aus dem Unternehmen heraus neue Themen treibt? Die Innovationskultur für Mitarbeitende stärken? Oder mithilfe von Start-up-Technologie Prozesse optimieren? Das passiert üblicherweise in einem Workshop im kleinen Rahmen mit den wichtigsten Entscheidenden, der Inhaberfamilie, Geschäftsführung, Leiterinnen und Leitern der betroffenen Abteilungen, und Innovationsexpertinnen und -experten. Im Vorfeld wird ein Online Innovation Assessment durchgeführt, um ein möglichst ganzheitliches Bild vom Unternehmen zu erhalten - Mission, Vision, Strategie, und inwiefern das Thema Innovation aktuell eine Rolle spielt.
Trendthemen wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Industrial Metaverse übersetzen
Digitalisierung scheint erstmal groß und die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig. Doch muss es nicht direkt eine umfassende KI-Strategie sein, mit der das gesamte Unternehmen automatisiert wird. Es reicht ein Projekt, um ein einheitliches Verständnis der Technologie im Unternehmen zu schaffen und Mitarbeitende an die neuen Prozesse heranzuführen. Das ist auch mit einem kleineren Budget und schlanken digitalen Anwendungen möglich. Generative KI ist beispielsweise vielseitig einsetzbar und analysiert Kaufverhalten im Customer Service, erstellt Inhalte im Marketing oder unterstützt bei der Fehlerbehebung in der Softwareentwicklung.
An Co-Innovation mit Start-ups und anderen Unternehmen herantasten
Bei Co-Innovationsprojekten arbeiten Partner aus unterschiedlichen Branchen gemeinsam an einem neuartigen Produkt für eine Problemstellung und setzen sie prototypisch um. Das können Start-ups, andere Unternehmen, oder auch staatliche Institute sein. Diese Projekte schaffen neue Geschäftsmodelle, stärken kooperative Beziehungen über Branchengrenzen hinweg und können neue Absatzmärkte für alle Beteiligten entstehen lassen. Die Zusammenarbeit benötigt oft Übersetzung. Start-ups agieren üblicherweise schnell, bevorzugen kurzfristige Entscheidungen und probieren Projekte und neue Produkte in einem frühen Stadium aus. Unternehmen sind meist langfristig orientiert. Auch hier lohnt es sich, erste Erfahrungen in kleinen Projekten mit einem Partner zu sammeln und mit der Erfahrung zu vergrößern.
Innovation in Generationen denken und mit Nachfolge verankern
Innovationsarbeit braucht Zeit, bis die etablierten neuen Prozesse einen Effekt zeigen. Das lässt sich gut in die oft langfristig ausgelegten, in Generationen denkenden Strategien (familiengeführter) Unternehmen einbinden. Nachfolgerinnen und Nachfolger können dabei unterstützen, indem sie eigene Netzwerke aufbauen, Innovationsmethoden und -kultur lernen und in die Innovationsstrategie des Unternehmens mitgestalten.
Pressekontakt
Jasmin Eigemann
Senior PR Manager
UnternehmerTUM GmbH
Tel +49 89-18 94 69-1327
Jasmin.Eigemann@unternehmertum.de
FamilienUnternehmerTUM
Als erste Anlaufstelle für mittelständische und familiengeführte Firmen an Europas größtem Gründungs- und Innovationszentrum bietet FamilienUnternehmerTUM praxisnahe Hilfe bei der digitalen Transformation sowie der Lösung von Innovationsherausforderungen. Mit der Initiative möchte UnternehmerTUM dazu beitragen, den familiengeführten Mittelstand nachhaltig zu stärken und so den Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern.
UnternehmerTUM – Europas führendes Zentrum für Innovation und Gründung
UnternehmerTUM ist eine einzigartige Plattform für die Entwicklung von Innovationen. Start-ups bietet UnternehmerTUM einen Rundum-Service von der ersten Idee bis zum Börsengang. Ein Team aus über 400 erfahrenen Mitarbeitenden, darunter Unternehmer, Wissenschaftler und Investoren, unterstützt beim Aufbau des Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung – auch mit Venture Capital. Etablierten Unternehmen bietet ein Team aus erfahrenen Beratern den optimalen Zugang zum Ökosystem von UnternehmerTUM. UnternehmerTUM verfügt über langjährige Expertise bei der Entwicklung von Innovationsstrategien und der Umsetzung und Ausgründung technologiegetriebener Geschäftsideen. 2002 von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründet, ist die gemeinnützige UnternehmerTUM GmbH mit jährlich mehr als 50 wachstumsstarken Technologiegründungen - u. a. Celonis, Konux, Lilium und Isar Aerospace - das führende Zentrum für Gründung und Innovation in Europa.